Deutsch-französischer Schüleraustausch im Sattlerhandwerk
Deutsch-französischer Schüleraustausch im Sattlerhandwerk: Handwerkliche Techniken, interkulturelle Begegnungen und nachhaltige Erfahrungen am Anna-Siemsen-Berufskolleg
Die Landesfachklasse des Sattlerhandwerks am Anna-Siemsen-Berufskolleg begrüßte sechs Schülerinnen und zwei Lehrkräfte der französischen Partnerschule aus Montbard zu ihrem 14-tägigen Aufenthalt in Herford.
Der Austausch wird von ProTandem, dem Austauschprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, finanziert und begleitet. Ziel des Projekts ist es einerseits, die jeweiligen Arbeitsweisen im Sattler- und Täschnerhandwerk des Partnerlandes kennenzulernen, andererseits aber auch Einblicke in die jeweils andere Kultur und Sprache zu gewinnen. Thematische Schwerpunkte wie Nachhaltigkeit, Kultur oder das Kennenlernen seltener Berufe können im Rahmen des Austauschs gesetzt werden. Der Fokus kann zudem auf dem Erlernen verschiedener Arbeitstechniken aus den jeweiligen fachlichen Ausrichtungen der Sattlerei liegen, die sich in Fahrzeugsattlerei, Reitsportsattlerei und Feintäschnerei unterteilen.
Während des Aufenthalts in Frankreich im Juni konnten die deutschen Sattlerinnen und Sattler Techniken der Taschenfertigung praktisch erproben. In Herford lernten die Schülerinnen und Schüler Verzierungstechniken wie das Punzieren (Prägen) von Leder sowie verschiedene Handnähte. Mit Hilfe dieser Techniken fertigten sie wunderschöne Gürtel und Taschen aus pflanzlich gegerbtem Leder, die mit floralen, tierischen oder selbst entworfenen Motiven verziert wurden.
Betriebsbesichtigungen bei der Gerberei Sellmann in Vlotho und bei der Firma Böckenholt (Täschnerbetrieb) in Ostbevern sowie kulturelle Exkursionen zum Wilhelms- und Hermannsdenkmal und zu den Schlössern in Brakel und Detmold rundeten das Austauschprogramm ab. Abends haben die deutschen und französischen Schülerinnen und Schüler gemeinsam gekocht, Spiele gespielt und im Escape Room in Bielefeld knifflige Aufgaben gelöst. Dank einer Sprachbegleiterin gab es auch keine Verständigungsprobleme, wenn Englisch oder die Kommunikation mit „Händen und Füßen“ nicht mehr ausreichten.
Dieses Austauschprogramm wurde bereits zum zweiten Mal durchgeführt. Die Begeisterung der Teilnehmenden hat zu dem Entschluss geführt, den Austausch weiterzuführen.

