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Anna-Siemsen-Berufskolleg
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Fax 05221 132949

Europa bei uns zuhause

Das Anna-Siemsen-Berufskolleg nimmt an dem Wettbewerb »Europa bei uns zuhause« des NRW - Ministers für Europangelegenheiten teil – und empfängt polnische Jugendliche aus unserer Partnerstadt Gorzów, Wielkopolski, zum Generationentreffen 2018.

>>> Am Ende des Artikels befinden sich noch interessante Berichte der polnischen Schülerinnen und Schüler aus Gorzów Wielkopolski <<<

Vom 01. – 06. Oktober 2018 waren 17 polnische Jugendliche zu Gast am Anna-Siemsen-BK. Dabei haben sie erleben können, dass sich an unserer Schule niemand fremd fühlen muss, denn hier arbeiten junge Leute aus vielen verschiedenen Nationen mit Spaß, Ernsthaftigkeit und Kreativität zusammen. Dementsprechend schnell waren die polnischen Gäste dann auch integriert und durften in deutsch-polnischen Arbeitsgruppen für eine bessere Schule und Welt zusammenarbeiten.

Zunächst stand der Spaß im Vordergrund, die Schüler*innen durchliefen einen Parcours mit Kennenlern-, Geschicklichkeits- und Kooperationsspielen, wobei zur Verständigung nur deutsch, polnisch, englisch und die Gebärdensprache erlaubt war. Das Foto hier beweist: kein Problem für junge Europäer*innen.

Ebenso unbeschwert kann vom gemeinsamen Arbeiten in der schulischen Großküche berichtet werden. An Herd, Backofen, Mikrowelle, aber auch beim kollektiven Aufwaschen, Spülen, Putzen, Oberflächen reinigen sind angehende deutsche und polnische Gastronomie - Experten mit vollem Einsatz bei der Sache. Und da Liebe ja angeblich durch den Magen geht, kann man die Großküche als eine Art „Parship XXL“- Gelegenheit empfinden. Denn es ist ja der Sinn des internationalen Jugendaustausches, dass junge Menschen ihre Herzen füreinander öffnen.

Ebenso eindrücklich war ein ganztägiger Besuch in der Gedenkstätte Wewelsburg in Büren, wo sich ein ehemaliges Konzentrationslager der Nazis befunden hat. Dort haben die Jugendliche die Schicksale und Biographie einiger Insassen erforscht, die von den Nazis terrorisiert und ermordet worden sind, darunter auch viele Polen und Opfer aus anderen europäischen Ländern.

Inhaltlicher Höhepunkt war das Generationentreffen im Kreishaus in Herford. In deutsch-polnischen Gesprächsgruppen haben sich die Jugendliche mit den Erinnerungen an Flucht, Vertreibung und Umsiedlung im Anschluss an den 2. Weltkrieg in der Stadt Gorzów befasst, die vor 1945 als deutsche Stadt noch Landsberg an der Warthe hieß. Dazu hatten sich Zeitzeugen aus Polen und dem ehemaligen Landsberg bereit erklärt, den Jugendlichen von ihren Erlebnissen aus dieser Zeit zu berichten. Sowohl die nun schon älteren Zeitzeugen als auch die Jugendlichen waren von diesen Gesprächen tief beeindruckt und alle zeigten sich dankbar darüber, dass sie so offen und freundlich und einfühlsam miteinander über ihre Erfahrungen und Gedanken sprechen konnten. Dieses Treffen mit den Zeitzeugen geht auf die Initiative der Stiftung Brandenburg in Fürstenwalde zurück, die sich für den Zusammenhalt der noch lebenden Menschen aus Landsberg einsetzt und sich um ein gutes, vertrauensvolles Verhältnis zu den Menschen im heutigen Gorzów bemüht. Für diese Erinnerungs- und Versöhnungsarbeit der Stiftung sind alle sehr dankbar und viele haben spontan geäußert, dass sie sich auch gern bei weiteren Treffen einbringen wollen.

Kreativität war angesagt beim gemeinsamen Programm mit der BTA, die nicht nur eine atemberaubende Modenschau beizutragen wussten, sondern auch allen dazu motivierten, sich an der Nähmaschine zu beweisen: aus deutsch-polnischen Design–Visionen entstanden in sorgfältiger Detailarbeit dann tatsächlich kleine feine textile Accessoires. Mode kleidet und verbindet, so könnte ein Fazit lauten.

Musikalischer Höhepunkt war dann der Groß-Gruppen-Bewegungs-Tanz-Rhythmus - Freestyle-Jam, der sicher bald die Flashmob – Bewegung im Beliebtheitsranking ablösen wird. Die Klang- und Resonanzkulisse ist noch immer im schulischen Foyer wahrnehmbar, wenn man eine Antenne für die Schwingungen hat, die von der musikalischen deutsch – polnischen Kooperation ausgegangen ist.

Von diesen Schwingungen ergriffen wollen wir nun die nächsten Schritte tun: von »Europa bei uns zuhause« hin zu »wir in Europa zu Hause«. Wir freuen uns auf eine Fahrt ins benachbarte europäische Polen.

U. Schade-Potthoff, Maria Böhm, Markus Wolf, Petra Cost, Marion Prill

Schülerbericht von Mateusz

Ich heiße Mateusz und wohne in Barlinek. Ich bin ein Schüler des Zweiten Lyzeums in Gorzów Wielkopolski. In ein paar Monaten werde ich Abitur schreiben. Im Oktober 2018 hatte ich eine wunderbare Gelegenheit nach Herford mit anderen Schülern aus Gorzów zu fahren. Aber ich werde von vorne beginnen…

Als ich den Vorschlag bekam, nach Herford zu fahren, musste ich nicht lange darüber überlegen. Meine Deutschlehrerin, Frau Agnieszka Weber war sehr optimistisch eingestellt. Ok, los geht’s… Und jetzt sitze ich bequem im Sessel und denke an dieses Generationentreffen. So viel ist während dieser sechs Tage geschehen.

Das Beste für mich war, dass ich viele neue Leute kennenlernen konnte. Bislang spreche ich viel mit meinen deutschen und polnischen Freunden. Die Integration war perfekt. Schon am ersten Tag sprachen wir mit den Deutschen. Ich hatte viel Angst, ob sie mich und mein Deutsch verstehen werden, aber es gab keine Probleme mit der Verständigung in der deutschen Sprache. Die Integration fand nicht nur in Herford statt. Wir besichtigten auch Bielefeld und Wewelsburg. Die Stadt Bielefeld war für mich besonders interessant. Dort gingen wir ins Schwimmbad. Und auch dort habe ich den besten Kebab meines Lebens gegessen. Eine tolle Erfahrung! In Wewelsburg war das SS-Museum, meiner Meinung nach, der interessanteste Platz.

Mein Ziel war meine Deutschkenntnisse zu verbessern. Und das ist mir gelungen. Wir hatten fast immer Kontakt mit der deutschen Sprache.

Mir gefiel auch die Treffung mit den Zeitzeugen. Das war eine schöne Erfahrung. Wir, die jungen Leute wussten nicht genau, wie der Krieg aussah. Jetzt ist unser Wissen von den Kriegszeiten viel größer geworden.

Jetzt will ich noch einmal „Vielen Dank” an alle Organisatoren dieses Erlebnisses sagen! Bis bald!

Mateusz Grzelak II LO Gorzów Wielkopolski

Schülerbericht von Aleks

Unsere gemeinsame Zeit in Herford/Bielefeld/Wewelsburg

Die Schülergruppe aus dem Zweiten Lyzeum in Gorzów Wielkopolski, zusammen mit den Schülern aus anderen Schulen unserer Stadt, konnte an der interessanten Veranstaltung teilnehmen, die von unseren Freunden aus Deutschland organisiert war. Wir konnten deutsche Kultur kennenlernen, sehr wichtige Plätze besuchen, neue Städte besichtigen und mit interessanten Personen sprechen.

Nachdem wir nach Herford gekommen waren, gingen wir zu einem Treffen mit deutschen Lehrern und Schülern. Während verschiedener Aufgaben haben wir uns mit den Gleichaltrigen aus Deutschland kennengelernt. Die Lösungen dieser Aufgaben verlangten die Zusammenarbeit, also wir mussten nur auf Deutsch sprechen. Wir konnten uns wirklich sehr gut mit anderen Personen kennenlernen.

Am zweiten Tag, nach dem Frühstück, sind wir zu Anna-Siemsen-Berufskolleg gefahren. Wir haben am Unterricht Hauswirtschaft teilgenommen, in dem wir mit den deutschen Schülern Muffins gebacken haben.

Um 15 Uhr hatten wir eine andere Begegnung mit dem Bürgermeister von Herford, der sehr nett war und danach besichtigten wir das Rathaus. Im Keller gab es eine Ausstellung zum Thema „Rasendiagnose Zigeuner Der Völkermord an den Sinti und Roma in Herford“. Diese Geschichten haben einen großen Eindruck auf uns gemacht.

Wir konnten noch Herford besichtigen. Wir wurden von unseren Betreuern sehr gut durch die Stadt geführt. Herford ist eine nicht große, aber sehr schöne Stadt.

Am Mittwoch besuchten wir das Museum des Nationalismus in Wewelsburg. Wir erfuhren viele traurige Geschichten der Menschen, die in diesem Ort sterben mussten.

Am nächsten Tag hatten wir eine Begegnung mit den Zeitzeugen, die sowohl aus Polen als auch aus Deutschland kamen. Dieses Treffen war wirklich beeindruckend. Wir lernten tragische Geschichten der Leute kennen, die den Zweiten Weltkrieg erlebten.

 

Am letzten Tag hatten wir viel Freizeit. Nach dem Besuch der Schule, fuhren wir nach Bielefeld, wo wir ins Schwimmbad gehen konnten. Alle Leute konnten sich dort wirklich gut erholen. Wir konnten auch diese große Stadt besichtigen. Und die Besichtigung war sehenswert. Bielefeld ist eine sehr schöne Stadt.

Wir mussten uns leider von unseren Freunden verabschieden und unsere Koffer packen, weil wir schon nach Polen zurückfahren mussten.

Wir verbrachten in Deutschland eine Woche, die unvergesslich war. Das ganze Programm dieses Ausfluges war klasse, aber am meisten gefiel mir, dass ich deutsche Schule besuchen konnte. Ich konnte dort neue Personen kennenlernen, die im gleichen Alter wie ich sind. Ich konnte mit diesen Leuten auf Deutsch sprechen. Ich hatte eine gute Möglichkeit meine Sprachkenntnisse zu verbessern.

Ich erlebte viele schöne Momente in Herford. Ich lernte wirklich interessante Leute kennen, mit den ich ständig in Kontakt bin. Dieser Aufenthalt in Herford war eine schöne Erfahrung, die ich nie vergesse.

Aleks Smolarczyk II LO Gorzów Wielkopolski

Aleks Smolarczyk, Michał Grzelak mit Herrn Karl-Heinz Wentzell

Schülerinnenbericht von Natalia

 

Ich heiße Natalia Walczak und bin eine Schülerin aus dem Zweiten Lyzeum in Gorzów Wielkopolski. Ich möchte sechs fantastische Tage, die ich in Herford mit meinen Freunden verbracht habe, beschreiben.

Als wir zum ersten Mal zum Internat gekommen sind, hatten wir Angst. Wir haben uns gefragt, ob die deutschen Schüler unsere deutsche Sprache gut verstehen werden. Und die wichtigste Frage war: „Werden wir so offen sein, dass wir probieren, viel auf Deutsch zu sprechen?“ Nach ein paar Minuten wusste ich schon, dass die Teilnahme an diesem Ausflug, eine gute Wahl war. Die deutschen Lehrer und Schüler haben uns sehr herzlich angenommen und die ganze Integration, trotz unserer Müdigkeit nach der Reise, war sehr erfolgreich.

Was mich sehr gefreut hat, war das, dass wir nicht nur in Herford geblieben sind, sondern auch in Wewelsburg und Bielefeld. Dieser Ausflug war eine gute Verbindung des Lernens und der Freizeit. Wir hatten die Gelegenheit, Anna-Siemsen-Berufskolleg zu besuchen und wir hatten uns wirklich wie die Schüler dieser Schule gefühlt. Das war für uns sehr interessant, die ganz andere Schule besuchen zu können und sie mit unseren Schulen in Gorzów Wielkopolski zu vergleichen.

Wir hatten die Möglichkeit, verschiedene neue Leute kennenzulernen. Wir haben nicht nur die Jugendlichen, sondern auch die wunderbaren Lehrer kennengelernt. Wir konnten mit ihnen am Unterricht teilnehmen. Wir haben am Musikunterricht teilgenommen und Musik hat uns alle verbunden. Wir haben uns wirklich sehr gut amüsiert. Am besten hatten wir uns beim Kochen amüsiert, dieser Unterricht hat uns allen Spaß gemacht und wir konnten gemeinsam gebackene Muffins probieren.

Das wichtigste und gefühlreiche Erlebnis sowohl für die Deutschen als auch für die Polen war die Begegnung mit den Zeitzeugen. Wir konnten all diese Ereignisse nicht so gut nachvollziehen, weil wir während des Krieges nicht gelebt haben.

Was mir besonders gefallen hat, war die Tatsache, dass ich eine richtig schockierende Geschichte von dem Jungen aus Aleppo hören konnte. Nachrichten im Rundfunk oder im Fernsehen stellen uns nicht immer die Wirklichkeit dar, deshalb bin ich sehr dankbar dafür, dass ich diese Menschengeschichte kennenlernen konnte.

Der ganze Ausflug war ein lehrreiches Erlebnis für mich.

Natalia Walczak II LO in Gorzów Wielkopolski

Das Treffen mit den Zeitzeugen – bei den Aufgaben: von linka Natalia Walczak, Michał Wybrański, Łukasz aus dem Ersten Lyzeum und Mateusz Grzelak

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