Fachschule für Motopädie besucht "Körperwelten"
LEBEN IST BEWEGUNG!
Am Samstag, den 23.06.2018, hat die Fachschule für Motopädie, gemeinsam mit ihrer Lehrerin Annette Huck, des Anna-Siemsen-Berufskolleg in Herford die Ausstellung „Körperwelten – eine Herzenssache“ des Plastinators Dr. Gunther von Hagens und der Kuratorin Dr. Angelina Whalley, die vom 19. Mai bis zum 02. September 2018 in Osnabrück zu sehen ist, besucht.
Bei Körperwelten (auch Body Worlds genannt) kann sich der Besucher über die Anatomie, die Physiologie und die Gesundheit des Menschen anhand von echten menschlichen Körpern, die durch Plastination konserviert worden sind, informieren. Organfunktionen aber auch häufige Erkrankungen werden im Vergleich von gesunden und erkrankten Organen in leicht verständlicher Weise erläutert und geben Aufschluss über die langfristigen Auswirkungen von Krankheiten und Suchtgewohnheiten wie Tabak- oder Alkoholkonsum oder etwa auch über die Mechanik künstlicher Knie- und Hüftgelenke.
Gunther von Hagens möchte verschiedene Körperteile und Organe für die Öffentlichkeit, insbesondere Schüler und Studenten, haltbar machen und die Anatomie des menschlichen Körpers „greifbar“ machen bzw. veranschaulichen. Hierzu entwickelte er die Methode der Plastination. Dabei wird zuerst die Verwesung im menschlichen Körper aufgehalten. Dieses geschieht mithilfe einer chemischen Injektion, kleinere Objekt werden in Formalin eingelegt. Nach der Präparation wird Zellwasser und lösliches Zellfett im Präparat mit einem Lösungsmittel wie Aceton ausgetauscht. Das Aceton wiederum wird anschließend mittels forcierter Vakuum-Imprägnierung durch reaktive Kunststoffen ersetzt. Nun wird das Präparat in eine optimale Sicht gebracht und gehärtet. Je nach Art des verwendeten Kunststoffs durch Gas, Wärme oder UV-Licht. Durch die Aushärtung werden die als Plastinate bezeichneten Präparate fest und dauerhaft haltbar.
In der Ausstellung in Osnabrück steht das menschliche Herz mit seinem weit verzweigten Gefäßsystem im Mittelpunkt. Durch seine unermüdliche Tätigkeit als „Motor des Körpers“ ist es durch die Dauerbelastung Funktionsstörungen und Verschleißerscheinungen ausgesetzt wie kein anderes Organ des menschlichen Körpers. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind heutzutage die häufigste Todesursache, jedoch sind diese Krankheiten vermeidbar. Hier setzt die Ausstellung mit ihrer Aufklärung an, denn schon bereits kleinste Veränderungen im tägliche Leben können den Gesamtzustand unseres Körpers dauerhaft verbessern und schützen.
Da die Motopädie über individuelle Wahrnehmungs- und Bewegungsangebote eine ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung, insbesondere in der Entwicklungsförderung von Kindern, erreichen möchte, war diese Ausstellung sehr wertvoll und interessant, denn man konnte den Aufbau, die Funktion und die Entwicklung des Körpers real betrachten. Ganzheitlichkeit in der Motopädie bedeutet, dass der Körper, die Bewegung, die Psyche und die Umwelt eine Einheit bilden.
Alles in allem hatten wir einen spannenden Tag und können nur empfehlen, sich die Ausstellung selbst anzuschauen.
FMP71
Nähere Informationen zum Bildungsgang erhalten Sie unter www.asbk.de oder fmp@asbk.de (Annette Huck, Bildungsgangleitung Motopädie am ASBK).