Wie Bridgerton in Herford Mode macht
Seit vier Jahren entführt die Netflix-Serie „Bridgerton“ in die britische Regency-Ära, also in die Zeit von 1810 bis 1820. Die Serie begleitet mehrere Personen aus der High Society durch die Ballsaison. Ziel, vor allem der Frauen, ist es, eine standesgemäße Heiratspartie zu finden. Wichtigen Anteil am Erfolg der Serie dürfte die dort getragene Mode haben. Die Mode jener Zeit lieferte auch die Inspiration zu einem fast dreiwöchigen, fächerübergreifenden Projekt der angehenden Bekleidungstechnischen Assistentinnen (BTA) am Anna-Siemsen-Berufskolleg.
Korsetts waren noch nicht so einengend wie in der folgenden viktorianischen Ära. Verarbeitet wurden edle Stoffe, später kamen geschichtete Kleider in Mode. Säume waren oft aufwendig, mit künstlichen Blumen, Perlen, Spitze und Netz verziert. Mode ist immer auch Ausdruck gesellschaftlicher Verhältnisse. Daher beschäftigte sich das Quartett fächerübergreifend mit Politik, Kultur, Wirtschaft und Lebensgefühl der damaligen Zeit, besonders mit der stark beschnittenen Freiheit von Frauen.
Unter Verwendung von Elementen der ursprünglichen Regency-Mode und deren schon modernisierten Abwandlungen aus der Netflix- Serie entwarfen und nähten die Kollegiatinnen ihre ganz persönlichen Bridgerton-Kleider, berichteten aber auch von den Schwierigkeiten, entsprechend „edle“ Stoffe zu finden und zu verarbeiten. Den „Neuen“ gaben die Frauen des Abschlussjahrgangs den Tipp mit, ihr Projekt möglichst gut zu planen, einen strikten Zeitplan zu entwickeln und diesen dann auch einzuhalten. Immerhin scheint die Zukunft des doppelt qualifizierenden Bildungsgangs vorerst gesichert. Nach einem Einbruch bei den Bewerbungszahlen sind in der aktuellen Unterstufe wieder 25 Kollegiatinnen und Kollegiaten.
Neben der breit angelegten berufliche Erstausbildung zur BTA wird als weiteres Ziel die Fachhochschulreife angestrebt, die ein beliebiges Studium an den Fachhochschulen in Deutschland ermöglicht. Anmeldungen über die Plattform www.schulbewerbung.de sind in der Zeit vom 8. Februar bis zum 1. März möglich.
Quelle:
„Neue Westfälische, 30.12.2024. Der Text ist urheberrechtlich geschützt. Weiterverwendung nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion."
Autor und Fotograf: Ralf Bittner